Theatergruppe Birkenfeld spielt „Schinderhannes“
Das wird ein turbulentes Vergnügen: Die Theatergruppe Birkenfeld führt den „Schinderhannes“ auf. Als „ Robin Hood“ vom Hunsrück wurde er bekannt. Aber heute weiß man, dass er kein „edler Räuber“ war, sondern für mindestens 130 Straftaten verurteilt wurde. Dennoch bietet die schillernde Figur besten Theaterstoff.
1927 wurde das Schauspiel „Schinderhannes“ von Carl Zuckmayer uraufgeführt.
Das Stück spielt im Hunsrück während der Franzosenzeit um den Wechsel vom 18. ins 19. Jahrhundert. Hauptperson ist Johannes Bückler, der Schinderhannes, der gemeinsam mit Gefährten im Hunsrück und Taunus sein Unwesen treibt. Er hat ein problematisches Verhältnis zu seiner Geliebten Julchen, die aber zu ihm hält. Schließlich wird der Schinderhannes verraten und nach seiner Gefangennahme mit 19 Kameraden vor dem Mainzer Holzturm geköpft.
Dieses Schauspiel ist die Vorlage für die Bearbeitung von Werner Schäfer, dem Leiter der Theatergruppe. Eine besondere Herausforderung für die versierten Darsteller: Wegen der Vielzahl der Personen im Stück müssen alle mehrere Rollen ausfüllen.
Werner Schäfer setzte einen neuen Schwerpunkt: „Mehr als den ‚Kraftkerl‘ Schinderhannes interessierte mich bei meiner Textbearbeitung die starke Frau an seiner Seite.“ Er liefert eine spannende Erzählung, in der sich laute Wirtshausszenen mit still-poetischen Momenten und buntem Volksfesttreiben abwechseln.